Westfälische Nachrichten vom 19.03.10:
Tecklenburger Land. Der Start ins Wochenende verlief für die Zweitliga-Volleyballer des VCB Tecklenburger Land traurig. Gegen das Internatsteam des VCO Berlin setzte es am Freitagabend eine glatte 0:3- (22:25, 17:25, 22:25) Niederlage. Ganze 73 Minuten dauerte das Spiel. „Wir haben die Taktik nicht so umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen hatten“, ärgerte sich VCB-Coach Uwe Wallenhorst nach der Niederlage gegen die Liga-Youngster.
Der Start begann verheißungsvoll. Sichere Aufschläge, gute Annahmen, punktgenaue Zuspiele und kraftvolle Abschlüsse sorgten dafür, dass der VCB sich schnell einen deutlichen Vorsprung erarbeitete. Doch dann riss auf einmal der Faden im Spiel. Von einem Moment zum nächsten gelang den gastgebenden „Tebus“ vor den rund 300 Zuschauern in der Laggenbecker Halle am Burgweg gar nichts mehr. „Da haben wir sicher den ersten Knacks bekommen. Warum, weiß ich nicht“, sagte Wallenhorst nach der Partie. Kaum einmal fand ein Angriff den Ball vorbei am nunmehr besser stehenden Berliner Block. Beim 13:13 hatte das junge VCO-Team einen Rückstand wettgemacht, der phasenweise schon fünf Punkte betragen hatte, und ging selbst in Führung. Erst jetzt fand der VCB wieder zu seinem Spiel, zu spät allerdings, um den Satz nach Hause zu bringen. 22:25 hieß es nach 26 Minuten.
Der zweite Durchgang begann schon schlecht für das Team des VCB Tecklenburger Land. 1:4 und 3:9 hieß es , die Mannschaft aus der Hauptstadt setzte sich schnell deutlich ab. Doch jetzt fingen sich die Gastgeber wiederum und glichen zum 9:9 aus, doch beim 11:14 hatten sich die Berliner dann schon wieder eine Führung erarbeitet. Am Ende erwies sich die Hypothek des verpatzten Satzauftaktes aber zu groß für den VCB, die Gäste aus Berlin gewannen auch Durchgang zwei, diesmal mit 25:17 in 23 Minuten.
Der dritte Durchgang begann ausgeglichen – es ging hin und her, auch nach 20 gespielten Punkten hatte sich noch keine Mannschaft abgesetzt. Erst beim 14:12 für die Gäste gab es die erste Zwei-Punkte-Führung. Danach blieb es zunächst beim Sideout-Spiel, bis der VCB beim 17:17 wieder einen Gleichstand erspielt hatte. Die Wende? Nein, denn die nächsten zwei Punkte gingen wieder an Berlin. Doch der VCB glich wieder aus – 19:19. Dann wieder zwei Punkte für Berlin und der nächste Ausgleich – 21:21. Jetzt agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Am Ende verwandelte der VCO seinen ersten Matchball zum 25:22 und besiegte den VCB in nur 73 Minuten. Den Start ins Wochenende hatten sich die „Tebus“ sicher anders vorgestellt. „Wir haben nach einer guten Aktion immer gleich einen Fehler und dann sofort auch noch den Folgefehler gemacht“, bemängelte Wallenhorst. „Wir brauchten zwei Bälle für einen Punkt. Das war sehr kraftraubend.“
Schon am Sonntag geht es für den VCB weiter. Um 14 Uhr muss die Mannschaft von Trainer Uwe Wallenhorst nach Brandenburg reisen, um bei der TSGL Schöneiche anzutreten. Dabei ist einzig der Einsatz von Mittelblocker Jörn Middelbeck fraglich (familiäre Gründe). Das Heimspiel gegen Schöneiche verlor der VCB, hat von daher in jedem Falle noch etwas gutzumachen.
VON HENNING MEYER-VEER, IBBENBÜREN
Schweres Los verhinderte besseres Abschneiden
Früh hatten sich die D-Jugend Volleyballjungs des VCB Tecklenburger Landes am Samstag Morgen auf den Weg gemacht.
Die Mannschaft qualifizierte sich als bester Nachrücker noch in letzter Minute für die Landesmeisterschaften U14 am 06/07 März in Stade.Tunierbeginn war auf 11:00 Uhr Samstag angesetzt.
Insgesamt nahmen 12 Mannschaften aus Niedersachsen an diesem Tunier teil.
Nur die beiden Erstplazierten qualifizieren sich für die deutschen Meisterschaften, es war daher schon ziemliches Pech, dass das Los die VCB Jungs ausgerechnet mit den späteren Finalisten Braunschweig und Lintorf in die Vorrundengruppe brachte.
So gab es zu Beginn des Tunieres gleich 2 Niederlagen, obwohl die VCBler gut spielten.
Es blieb also nur die Trostrunde. In der verloren die Jungs am Samstag abend nach großem Kampf mit 2:1 Sätzen gegen St. Andreasberg und verließen müde und abgekämpft spät die Wettkampfhalle.
Am zweiten Tag wollte es der VCB nochmal wissen. Ganz umsonst sollte der Weg nach Stade nicht gewesen sein und so wurden gegen Lüneburg und Stade nach tollem Spiel gleich 2 Siege hintereinander eingefahren.
Der 9 Platz war letztendlich ein versöhnlicher Abschluss eines anstrengenden und langen Tunierwochendes und vielleicht wäre mit etwas Losglück auch eine bessere Plazierung möglich gewesen.
Westfälische Nachrichten vom 28.02.
Wallenhorst hatte seine Mannschaft, die das Hinspiel 3:1 gewonnen
hatte, vor der Begegnung vor dem Aufsteiger gewarnt, der als
Tabellensiebter mit ausgeglichenem Punktekonto ins Spiel ging. Und die
Lindower zeigten, warum sie in der Tabelle relativ gut dastehen. Mit
kraftvollem Spiel und ebensolchen Aufschlägen ließen sie den VCB gar
nicht erst in die Begegnung kommen. Die TE-Spielgemeinschaft wehrte
sich aber auch für den Geschmack ihres Trainers zu wenig. „Wir haben
uns in den ersten beiden Sätzen zu schnell in unser Schicksal ergeben“,
sagt Uwe Wallenhorst, der auch die Freude am Spiel vermisste.
So führte Lindow/Gransee im ersten Durchgang schnell mit 5:1. Diesem
Rückstand lief der VCB während des gesamten Satzes hinterher. Zwar
konnte er zwischenzeitlich verkürzen und glich beim 9:9 sogar aus, in
Führung ging er aber nicht mehr. Ihren zweiten Satzball verwandelten die
Lindower zum 25:18 im ersten Satz. Der zweite Satz war fast ein
Spielebild des ersten, hier behielten die Gäste mit 25:20 die Oberhand.
Ein völlig anderes Bild bot sich den rund 300 Zuschauern in der Halle am Burgweg im dritten Satz. „Da haben wir deutlich befreiter aufgespielt“, sagt Uwe Wallenhorst. Diesmal war es der VCB, der schnell mit 10:4 in Führung ging und den Durchgang am Ende mit 25:13 überaus deutlich gewann. „Lindow hat den Satz aber auch schnell abgeschenkt und sich bereits auf den vierten Satz konzentriert“, erklärt Uwe Wallenhorst das deutliche Ergebnis des dritten Satzes.
Mit der Leistung war Wallenhorst jetzt aber zufrieden. Zwar habe sich seine Mannschaft auch im vierten Satz immer noch zu viele Annahmefehler geleistet, mit allen anderen Elementen war der Coach jetzt aber zufrieden. Der VCB gestaltete den Satz ausgeglichen, zog am Ende jedoch knapp mit 23:25 den kürzeren. „Wir sind einfach zu spät angefangen, so das Fazit von Uwe Wallenhorst.
VONSTEFAN DAVITER, IBBENBÜREN
Das komplette Spiel war allerdings wieder einmal eine überaus
spannende Angelegenheit. Bis zum 11:11 nach zwölf Minuten war der erste
Satz vollkommen ausgeglichen, dann setzte sich der VCB bis zur 16.
Minute auf 16:12 ab. Abschütteln ließen sich die Delbrücker aber nicht,
sie kamen immer wieder bis auf zwei Punkte heran, näher jedoch nicht.
Beim 24:21 hatte der VCB den ersten Satzball, den er nach 26 Minuten
zum 25:21-Erfolg im ersten Durchgang verwandelte.
Im zweiten Satz war es der VCB Tecklenburger Land, der ständig einem
Rückstand hinterherlaufen musste. Mit 7:4 führte Delbrück nach fünf
Minuten. Zwar war die Mannschaft von Trainer Uwe Wallenhorst beim 12:12
wieder dran und hielt die Begegnung bis zum 18:17 für Delbrück offen,
in der Schlussphase setzten sich die Gastgeber aber wieder ab und
hatten beim 24:18 sechs Satzbälle. Drei wehrte der VCB ab, den vierten
aber nutzte die DJK Delbrück nach 24 Minuten zum 25:21 und damit zum
1:1-Satzausgleich.
Dieser knappe Erfolg gab dem VCB offenbar keine Sicherheit. Im
vierten Satz lag er schnell mit 2:5 zurück, diesem Rückstand lief der
VCB ständig hinterher und verlor den vierten Satz schließlich nach 24
Spielminuten deutlich 18:25.
Der Tiebreak musste also die Entscheidung bringen. Hier führte der VCB
schnell 3:0, Delbrück war beim 6:6 wieder dran. Beim Spielstand von 8:6
für den VCB wurden letztmals die Seiten gewechselt. Nach 16 Minuten im
Tiebreak verwandelte der VCB schließlich seinen zweiten Matchball zum
15:11.
VCB Tecklenburger Land: Schuhmacher, Rusche, Witte, Middelbeck, Rowe, Kipp, Rötker, Fischer, Hofschröer, Gartemann.
VONSTEFAN DAVITER, IBBENBÜREN
„Das war eine kompakte Mannschaftsleistung, mit der ich absolut
zufrieden sein kann“, lobte VCB-Trainer Uwe Wallenhorst den Auftritt
seine Schützlinge. Bis zum 4:4 im ersten Satz blieben die akut
abstiegsgefährdeten Gäste dran, danach setzen sich die Gastgeber
kontinuierlich ab. Marvin Kipp und Philipp Schumacher brachten ihre
Angriffe von Außen konsequent durch, auch das schnelle Spiel von
Sebastian Gartemann über Lars Fischer funktionierte hervorragend. Da
auch die Annahme keinerlei Schwächen zeigte und sich die Lüneburger im
Gegensatz zum VCB eine Vielzahl von Flüchtigkeitsfehlern leisteten,
geriet der Satzgewinn nie in Gefahr. Matthias Rusche holte mit seiner
ersten Aktion des Spiels beim 24:21 die Satzbälle, ein Annahmefehler des
SVG beendete Durchgang eins nach 19 Minuten.
In Satz zwei wurde die Überlegenheit der Gastgeber dann noch deutlicher.
Lüneburgs Spielertrainer Malte Hohmeyer verzweifelte ob der vielen
unnötigen Fehler seiner Akteure bei der Annahme und beim Aufschlag,
zudem gab es am Block der „Tebus“ kein Vorbeikommen mehr. Schnell führte
der VCB mit 8:2, nach einer überragenden Rettungsaktion von Libero
Christian Rötker zum 19:6 stand die Halle Kopf. Dustin Witte war es
schließlich vorbehalten, den zweiten Satz mit einem leicht verunglückten
Angriffsball zum 25:12 zu beenden. Nichts deutete in dieser Phase auf
ein Comeback der Gäste hin, „Lüneburg war wirklich sehr schwach“, so
Wallenhorst. Gästetrainer Hohmeyer reagierte, wechselte seinen
Stellspieler und motivierte seine Jungs sich nicht abschlachten zu
lassen. Plötzlich ging ein Ruck durch die Gäste-Sechs. Während der
Vorletzte nun deutlich konsequenter zu Werke ging, baute der VCB in
immer weiter ab. „Das war etwas fahrlässig“, haderte Uwe Wallenhorst.
Vom 10:8 setzten sich die Gäste auf 15:8 ab, entschieden Durchgang drei
schließlich mit 25:17 für sich.
Ein Video zum Spiel wird im Laufe des Montags bei www.mazztv.de eingestellt.
Tecklenburger Land: Gartemann, Rowe, Middelbeck, Hofschröer, Fischer, Rötker, Kipp, Witte, Rusche, Schumacher.
Spielverlauf: 1. Satz: 25:21 (19 Minuten), 2. Satz: 25:12 (15 Minuten),
3. Satz: 17:25 (21 Minuten), 4. Satz: 25:23 (24 Minuten).
Zuschauer: 350.
INTERVIEW MIT VCB-SPIELER LARS FISCHER
Mit Mittelblocker und -angreifer Lars Fischer sprach Sportredakteur Henning Meyer-Veer über die bislang beste Saison seiner Mannschaft.
Herr Fischer, Sie haben alle Zweitligaserien mit dem VCB mitgemacht – was ist in diesem Jahr anders?
Wie erklären Sie sich den Leistungssprung, den Ihre Mannschaft in diesem Jahr hingelegt hat?
Fischer: Auf der einen Seite bestimmt die Leistungsverbesserung des Teams und einzelner Spieler, wobei wir junge, talentierte Neuzugänge wie Philip Schuhmacher und Dustin Witte gut gebrauchen können. Die andere Seite wäre die eben schon erwähnte ausgeglichene Liga in diesem Jahr und, dass wir mit Uwes Philosophie „Jeder Punkt ist wichtig“ bestimmt den einen oder anderen Gegner überrascht haben.
Worin unterscheidet sich der neue Trainer Uwe Wallenhorst von seinem Vorgänger Karlo Keller?
Fischer: Durch seine Art des Trainings, mit mehr Technik und Kraftanteilen, und mit einzelnen Spielern umzugehen. Ich würde aber nie einen Trainer als besser oder schlechter beurteilen, ohne die langjährige Arbeit von Karlo wären wir jetzt nicht da, wo wir sind. Uwe hat den Weg von Karlo hervorragend weitergeführt, immer professioneller zu arbeiten und dadurch erfolgreich zu sein.
Was macht das Besondere am VCB aus?
Fischer: Die Fans und das gesamte Umfeld. Karlo hat nach unserem ersten Aufstieg gesagt: „Wir wollen ein familiärer Verein bleiben“, und ich denke, dass wir das sehr gut hinbekommen haben. Wir schaffen es, in einem sehr persönlichen Umfeld mit Vorstand, Verantwortlichen, Trainern und Spielern eine gute Arbeit zu leisten, bei der man sich immer aufeinander verlassen kann.
Die Mannschaft wirkt auch untereinander sehr harmonisch, täuscht dieser Eindruck?
Fischer: Auf keinen Fall. Das ist eine der größten Stärken des VCB in all den Jahren gewesen und ist es immer noch. Wir kommen auch privat alle sehr gut miteinander aus und sind größtenteils die besten Freunde. Ich halte das auch für sehr wichtig, um erfolgreich sein zu können und dabei Spaß zu haben.
Sie selbst sind einer der eher extrovertierten Spieler, suchen häufig den Kontakt mit dem Publikum. Brauchen Sie diese Emotionen im Spiel?
Fischer: Jeder Spielertyp ist irgendwie anders, und während Spieler wie Stefan Feldkämper für Ruhe in der Mannschaft sorgen, bin ich dann ein etwas anderer Typ, der versucht für eine gute Stimmung zwischen Fans und Mannschaft zu sorgen. Nicht umsonst beneiden uns viele Gegner um unsere Heimspielkulisse und das puscht einen im Spiel dann natürlich auch.
Was ist in diesem Jahr mit dem VCB noch drin, welche Zukunftsaussichten hat dieses Team generell?
Fischer: Wenn wir bei dem kleinen Kader nicht weiterhin über Verletzungspech klagen müssen, dann denke ich, streben wir einen guten Mittelfeldplatz an und haben frühzeitig nichts mehr mit den Abstiegsrängen zu tun. Ob es langfristig mal höher hinausgeht, bleibt abzuwarten, wir haben nicht einen Profi im Team und müssen personell immer wieder Umbrüche kompensieren. Aber wenn man die generelle Entwicklung der letzten Jahre ins Auge fasst, sind wir doch auf einem sehr, sehr guten Weg, oder nicht?
VON HENNING MEYER-VEER, IBBENBÜREN
In einem wahren Volleyballkrimi war es nach knapp 100 Minuten Marvin Kipp, der den fünften Matchball für die „Tebus“ und damit die Laggenbecker Halle am Burgweg in ein Tollhaus verwandelte. Zuvor hatte der VCB sein Publikum mal wieder mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle genommen – und selbst einen Matchball abgewehrt. Für die Kieler war es in dieser Saison schon die dritte Niederlage gegen den VCB.
Entsprechend waren auch die Bilder nach Spielende. Während die Gäste
enttäuscht am Boden lagen, feierten die VCBler nach Kräften. Lars
Fischer stimmte vom Schiedsrichterstuhl aus gemeinsam mit den Zuschauern
das Humba Täterä an, Trainer Uwe Wallenhorst schien seine Arme gar
nicht wieder runternehmen zu wollen, und der verletzte Kapitän Stefan
Feldkämper schnaufte einfach nur durch. Als erster fand Uwe Wallenhorst
seine Sprache wieder. „Spannender geht es nicht. Ich bin völlig fertig.“
Und dazu hatte der Coach auch allen Grund. Im ersten Durchgang agierte
seine Mannschaft, bei der erneut Patrick Hofschröer den verletzten
Stefan Feldkämper ersetzte, viel zu verhalten und zeigte zuviel Respekt.
Nur einer Fehlerserie der Kieler war es zu verdanken, dass dieser
Durchgang am Ende „nur“ 23:25 aus VCB-Sicht endete.
Das war im zweiten Satz ganz anders. Auf einmal hatte der VCB sein Spiel gefunden. Die Spieler von Trainer Uwe Wallenhorst spielten mit viel Druck. Aufschlag und Annahme funktionierten, der Block meistens auch. Und im gleichen Maße, wie der VCB besser wurde, bauten die Kieler ab, vor allem im Aufschlag. Das schwache Service war es in erster Linie, das dafür Sorge trug, dass der VCB diesen Satz relativ ungefährdet nach Hause bringen durfte. Über 3:0, 8:4, 13:7, 16:12, 21:16 gewannen die „Tebus“ 25:20.
Was dann im dritten Satz passierte, dürften selbst eingefleischte Anhänger des VCB noch nicht gesehen haben. Mit einem satten 9:0 starteten die Gastgeber in diesen Durchgang. Die Aufschläge von Sebastian Gartemann flogen den Adlern nur so um die Ohren. Und wenn sie doch einmal einen Ball zurückbrachten, dann waren es die starken Jörn Middelbeck, Lars Fischer und vor allem Marvin Kipp, die für die VCB-Punkte sorgten. 25:10 gewannen die Gastgeber.
„Spontan gesagt“, so Trainer Uwe Wallenhorst nach dem Spiel, „hätten wir den vierten Durchgang auch gewinnen müssen. Wenn man einen Gegner so dominiert…“ Taten seine Mannen aber nicht. Obwohl sie bis zum 21:18 noch wie die sicheren Sieger aussahen, gaben sie den Durchgang am Ende 22:25 ab. Völlig unnötig. Nicht zuletzt deshalb dürfte das Gros der Zuschauer vor dem Tiebreak an der Nervenstärke der Gastgeber gezweifelt haben.
Doch die Nerven schienen zu halten – zunächst. 7:4 ging der VCB in Führung, bevor das Nervenflattern doch begann. Auf einmal lag der VCB 8:11 in Rückstand und schien auf der Verliererstraße zu sein. Doch beim 14:14 glichen die Gastgeber wieder aus – eine starke Aufschlagserie von Dustin Witte machte es möglich. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Vier Matchbälle vergab der VCB, einen wehrte er ab, ehe dann der Kleinste auf dem Feld die Initiative übernahm. „Los, wir machen das jetzt“, schrie er seine Mitspieler nach dem 19:18 an. Marvin Kipp hatte offenbar gut zugehört, denn er drosch den Ball nüchtern, sachlich und ohne jeden Humor ins Kieler Feld. Der Rest war Jubel – und Humba Täterä.
VON HENNING MEYER-VEER, Westfälische Nachrichten IBBENBÜREN
Westfälische Nachrichten vom 17.01.10
Allerdings ging der VCB auch gehandicapt in die Partie, da er Kapitän
Stefan Feldkämper ersetzen musste. Der zog sich im Spiel gegen Essen in
der Woche zuvor eine Verletzung zu, die zunächst nicht so schwerwiegend
aussah, sich aber als Mittelhandbruch herausstellte und mittlerweile
operiert ist. „Voraussichtlich wird Stefan vier Wochen ausfallen“, so
Uwe Wallenhorst. Für den Kapitän nahm der Trainer Patrick Hofschröer aus
der 2. Mannschaft mit, der „seine Sache gut gemacht hat“, wie
Wallenhorst sagt, mit dem zweiten Einsatz in der 1. Mannschaft jetzt in
dieser festgespielt ist.
Ein Sonderlob vom Coach erntete Marvin Kipp: „Er hat eines seiner besten
Spiele unter meiner Regie gemacht, war der einzige, der vom Anfang bis
zum Ende Sprungaufschläge gemacht hat, und hat sehr gut geblockt.“ Bei
allen anderen Akteuren müsse man zeitweise Abstriche machen, was auch
auf die zum Teil knappen Niederlagen zuletzt zurückzuführen sein könne.
Zunächst sah es auch so aus, als könnte das klappen. Nach den ersten fünf Windecker Angaben – vier davon direkte Punkte – stand es 5:0 für die Germania, Uwe Wallenhorst nahm die erste Auszeit. Danach kam der VCB besser ins Spiel, die Fehlerquote der deutlich unter Druck stehenden Windecker stieg, und der VCB gewann den ersten Satz noch 25:22.
Im zweiten Satz hatte der VCB Probleme mit den eigenen Aufschlägen,
lief permanent hinterher und verlor deutlich 17:25. Den dritten Satz
gewann das TE-Team, nun im Block besser auf die Windecker eingestellt,
25:23, den vierten Satz verlor es nach individuellen Fehlern in der
Schlussphase unnötigerweise 22:25.
„Zu Beginn des fünften Satzes war mir nicht wohl“, gab Uwe Wallenhorst
nach den beiden 2:3-Niederlagen zuletzt zu. „Aber die Mannschaft hat die
taktische Marschrichtung wieder besser umgesetzt“, um schließlich 15:10
zu gewinnen und das Spiel für sich zu entscheiden.
VCB Tecklenburger Land: Schuhmacher, Rusche, Witte, Middelbeck, Rowe, Kipp, Rötker, Hofschröer, Fischer, Bergmann, Gartemann.
VONSTEFAN DAVITER, IBBENBÜREN
Westfälische Nachrichten vom 13.12.09:
Und das ärgerte VCB-Trainer Uwe Wallenhorst derart, dass es ihm eine relativ schlafarme Nacht bescherte. „Es war ein aufwühlendes Spiel“, so Wallenhorst. „Wir haben stark begonnen und dann ganz stark nachgelassen.“ Soll heißen: Hätte der VCB die Leistung, die er im ersten Satz gebracht hat, durchgehend auf das Parkett gezaubert, dann hätte das Ergebnis womöglich ganz anders ausgesehen. „Wir müssen die nicht schlagen“, so Wallenhorst, „aber wir können uns besser präsentieren, und wir können besser spielen.“
So wie zum Beispiel im ersten Satz, den der VCB 25:18 gewann. „Da
waren wir gut“, sagt Wallenhorst unumwunden. Allerdings gab er auch zu,
in dieser Phase von einer hohen Fehlerquote der Gastgeber gerade im
Aufschlag profitiert zu haben. Dennoch lobte er sein Team. „Wir waren in
allen Elementen stabiler.“
Dieser Eindruck hatte auch im zweiten Satz Bestand. „Bis zum 15:15 war
es ein reines sideout-Spiel“, so Wallenhorst. Punktgewinn und Aufschlag
wechselten hin und her. Dann jedoch passierte es: „Wir haben von einen
Ball auf den anderen den Faden verloren, und wir haben ihn auch nicht
mehr wiedergefunden“, analysierte der VCB-Trainer.
Der zweite Durchgang ging 19:25 verloren, der dritte sogar 13:25. „Da
sind wir vorgeführt worden“, so Wallenhorst. Ausschlaggebend dafür sei
der Umstand gewesen, dass dem VCB immer wieder Fehler unterliefen. „Wir
hatten keine stabilen Elemente mehr, irgendeines ist uns immer
weggebrochen.“ Mal der Aufschlag, mal die Annahme, mal das Zuspiel.
„Aufschlag und Annahme waren desolat“, so Wallenhorst, der im dritten
Durchgang aber auch viel wechselte, sodass wenigstens alle Spieler ihre
Einsatzzeiten bekamen. An der Fehlerquote änderte das aber nichts.
Im vierten Satz bot der VCB-Coach dann wieder seine Startformation auf,
nur um eine Wiederholung des zweiten Satzes zu erleben. „Bis zum 17:17
war es offen, dann sind wir eingebrochen“, so Wallenhorst, der den Sieg
der Gastgeber der Schwäche seines Teams zuschrieb. „Giesen ist nicht
stärker geworden, sie sind nur stabil geblieben.“
Für ihn beginnt jetzt vor dem Spiel gegen Braunschweig am Sonntag eine schwierige Woche. „Es gibt viel aufzuarbeiten, die Verunsicherung ist schon groß“, so Uwe Wallenhorst. „Wir waren weit von der Leistung gegen Leverkusen und gegen Rottenburg entfernt.“ Den Grund gilt es jetzt zu finden.
VONHENNING MEYER-VEER, IBBENBÜREN
WN vom 15.11.09 Einen Tag nach der Niederlage im
Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen hat sich Volleyball-Zweitligist VCB
Tecklenburger Land gut erholt gezeigt. Gegen Liga-Konkurrent FT Adler
Kiel holte die Mannschaft von Trainer Uwe Wallenhorst einen 3:1-Sieg und
sicherte sich damit einen Platz in der ersten Runde des DVV-Pokals.
Gegner dort ist am letzten Wochenende im November kein geringerer als
der Dritte der Bundesliga, der TV Rottenburg. Und besser noch: Das Spiel
findet in der heimischen Halle am Burgweg statt.
In Kiel litt der VCB anfangs noch unter dem Kräfte raubenden Spiel vom
Vortag, der erste Satz ging 18:25 verloren. Danach aber kamen die
„Tebus“ ins Rollen und entschieden die Sätze zwei bis vier 25:21, 25:19
und 25:23 für sich. „Ein zähes Spiel“, meinte Trainer Uwe Wallenhorst.
VON HENNING MEYER-VEER, IBBENBÜREN